Ozünderweg O OS 47 – Der Rundwanderweg hat seinen Namen von den Bewohnern Nailas, denn die „Naalicher“ werden auch die „Ozünder“ genannt. Der Grund dafür liegt darin, dass es in der Stadt in früheren Zeiten des Öfteren mal „absichtlich“ gebrannt hat. Nichtsdestotrotz ist die Wanderung durch den malerischen Frankenwald ein kleines Erlebnis. Der Weg führt durch Naila und seinen Außenorten beziehungsweise in die Nähe derer, inklusive einem kleinen Abstecher in das wunderschöne Höllental.
Ozünderweg O OS 47 – Rundwanderung Naila und Außenorte
Am 04.05.2022, dem Vortag der Wanderung, machte ich mich bei Proplanta Agrarwetter über das Wetter schlau. Es sollte nicht allzu warm werden und ich entschied mich, die lange Wanderung am Folgetag (05.05.22) zu machen. Ich legte deshalb bereits am späten Nachmittag die Beine hoch. Am nächsten Morgen nahm ich erst einmal ein paar CBD-Öl-Tropfen zu mir, um Muskelproblemen während der langen Wanderung vorzubeugen und natürlich durfte im Rucksack eine Verpflegung und ein Wanderbier nicht fehlen. Damit sollte ich bestens gerüstet sein.
Lippertsgrün
Um 8:00 Uhr morgens startete ich gut gelaunt und voller Tatendrang bei Nebel in Lippertsgrün meine Wanderung. Vorbei an der Friedenseiche und den Zelch hoch (Achtung neu! Zuerst führte der Ozünderweg geradeaus an den Teichen von Froschbach vorbei) und rechts abbiegend zum Feldkreuz. Hier gibt es eine Sitzgelegenheit und eine große Sonnenliege aus Holz, weshalb man hier am Feldkreuz man eine kurze Pause einlegen und den großartigen Ausblick (Döbraberg, Schwarzenbach am Wald …) genießen sollte.
Nach ca. 100 Metern biegt man anschließend links ab und läuft auf einem schmalen Weg zum Fussballplatz. Danach geht man links die Straße Richtung Gasthaus „Fränza“ hinunter, um dann an der Kreuzung nach rechts zum Wildgehege Rückner in Pechreuth abzubiegen.
Pechreuth – Wildgehege Rückner
Oft gibt es dort die Gelgenheit, die Rehe / Hirsche zu bestaunen und zu füttern. Dafür besteht die Möglichkeit, an einem Automaten, direkt am Rand des Geheges, für 50 Cent kleine Tütchen mit Futter zu kaufen, denn mit selbst mitgebrachtem Futter sollte man die Rehe nicht füttern, worauf auch Hinweisschilder den Besucher aufmerksam machen.
Am Rehgehege biegt man dann links und nochmals links Richtung Christusgrün ab und überquert so den Froschbach, um kurz durch den Wald und an Feldern entlang etwas erhöht nach ca. zwei Kilometern Christusgrün zu erreichen.
Christusgrün – Ozünderweg „Getränkestützpunkt“
Kurz bevor ich Christusgrün erreichte, begann der Nebel sich langsam zu verziehen, wodurch sich der Frankenwald von seiner besten Seite zeigen konnte. In Christusgrün selbst befindet sich ein „Getränkestützpunkt“. So finden dort die durstige Wandersfrau und der durstige Wandersmann in einer „Hopfenhöhle“ (Erdloch-Getränkekühler) Bier, Radler und alkoholfreie Getränke für je 1,50 Euro. Es bieten sich außerdem Sitzgelegenheiten, auf denen man das kühle Getränk zu sich nehmen kann. Das Leergut kann in den Kasten in einem kleinen Holzhäuschen, an dem übrigens auch idealerweise ein Flaschenöffner hängt, zurückgestellt werden.
Der Weg geht weiter, zuerst links am Froschbach entlang und dann auf dem Spiegelwaldweg, nach Marxgrün. In Marxgrün unterqueren wir das kleine Eisenbahnbrückchen im Ort, anschließend die Hauptstraße und bewegen uns an „Hönl's Imbiss“ (Montag – Freitag von 11:00 bis 19:00 Uhr geöffnet / Samstag und Sonntag geschlossen) vorbei in Richtung Höllental.
Am Ende der Geraden der Lichtenberger Straße biegt man leicht rechts ab und läuft vorbei am Kohlensäurewerk und am Quellenhäuschen Höllensprudel. Wir überqueren die Straße und betreten das Höllental auf seiner linken Seite.
Höllental
Selbst nur kleiner Abstecher in das idyllische Höllental (bis 1900 Höllenthal) lohnt sich immer wieder. Am Teufelssteg angekommen, überqueren wir das Flüsschen „Selbitz“ und der Ozünderweg führt uns auf der anderen Seite wieder zurück in Richtung Wanderparkplatz.
Wir verlassen das Höllental auf seiner rechten Seite über den Höllental Wanderparkplatz wieder, überqueren die Straße und wandern nun links am Höllensprudel Kohlensäurewerk, wieder in Richtung Marxgrün, vorbei.
Marxgrün
Die Strecke führt uns vorbei an einem Bio-Bauernhof in Richtung Ferienhof Narr, allerdings müssen wir aber auf halbem Weg bergauf nach rechts in Richtung Marxgrün abbiegen. Vorbei an der Dekoscheune und ein Stück auf dem Griesbacher Weg biegen wir leicht rechts ab und nach einem kurzen Stück entlang an der Bahnschiene erreichen wir an der Mündung des Griesbaches in die Selbitz den „Weißen Felsen“. Nach einer kurzen Pause und der Einnahme von CBD-Öl lief ich auf einem schönen Weg am Waldrand und durch offene Fluren das schöne Tal aufwärts nach Griesbach.
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Griesbach
Wir laufen durch das sehr idyllisch gelegene Dorf auf die andere Seite des schönen Tals, um dann am Waldrand links in Richtung Rothleiten abzubiegen. Nach wenigen Kilometern auf Forstwegen kommen wir an die Straße oberhalb des Ortsteiles Naila-Froschgrün, die nach Rothleiten führt. Nach zirka 50 Metern können wir nun die Straße endlich überqueren und laufen rechts auf einem kleinen Waldweg wieder etwas bergab.
Rothleiten
Der Ortsteil Rothleiten wird nur grob angeschnitten. Man erreicht einen sehr alten Grenzstein (Rothleiten/Neuhaus), dem Schäferstein, aus dem 18. Jahrhundert. Die Geschichte dazu kann man auf einem Schild nachlesen. Unterhalb von Neuhaus führt uns der Weg nun nach Rodesgrün.
Rodesgrün
In der Ortsmitte von Rodesgrün liegt der Dorfteich (derzeit trockengeleget). Ebenfalls in der Dorfmitte befindet sich ein Wirtshaus (Gasthof-Pension Weiß) und der Ferienhof Kießling.
Wir verlassen die Ortschaft Rodesgrün entlang der Hauptstraße in Richtung Naila. Auf Höhe des Fußballplatzes überqueren wir die Straße nach rechts, am Fußballplatz vorbei, um dann links hinter dem Tor unseren Weg, auf derzeit durch Waldmaschinen etwas zerstörten Wegen, in Richtung Naila fortzusetzen. Endlich auf normalen Forstwegen angekommen, geht es gemütlich bergab zum Bahnhof Naila.
Naila – offizieller Ausgangspunkt des Ozünderweg
Hier machte ich eine kurze Pause und nahm eine Flasche alkoholfreies Radler im Tausch gegen leere Wasserflaschen entgegen – gut, wenn man Freunde hat, die die mobile Versorgungsstation spielen. Ab Bahnhof Naila (hier ist eigentlich der offizielle Startpunkt) führt ein Fuß- und Radweg über eine ehemalige Eisenbahnbrücke in Richtung B173-Unterführung bei der Einmündung Martinsberg / Marlesreuth.
Wir unterqueren die B173 und halten uns links über die Straße von Martinsberg / Marlesreuth kommend an der B173 entlang. Vorbei am neuen Umspannwerk erreichen wir schon bald den Garles …
Garlesfelsen – Ozünderweg Aussichtspunkt
… und den Aussichtspunkt „Garlesfelsen“, von dem man eine herrliche Aussicht auf Naila hat. Hier gibt es auch eine überdachte Sitzgelegenheit, von der aus die Aussicht genossen werden kann. Nun war es nicht mehr sehr weit bis zu meinem Startpunkt in Lippertsgrün und deshalb genoss ich nun das alkoholfreie Radler.
Marlesreuth
Nachdem wir den Wald verlassen haben, laufen wir entlang an Wiesen und Feldern nach Marlesreuth. Nach der Hauptstraße bis zur Ortsmitte biegen wir rechts bergaufwärts ab. Vorbei am Weberhaus Marlesreuth (Museum) erreichen wir den Ortsrand und überqueren die Straße (Döbra-Naila).
Auf einem Feldweg, vorbei am Sorgenkreuz Marlesreuth, erreichen wir schon bald den Radweg (alte Bahnstrecke) und überqueren diesen und laufen wenige hundert Meter nach Culmitz.
Culmitz
Wir durchqueren die kleine Ortschaft Culmitz, vorbei am Landgasthof „Zur Mühle“, hoch zur Bundesstraße. Nachdem wir die B173 überquert haben führt uns ein Weg vorbei an Feldern, und in einem Waldstück steil bergab, schon wieder nach Lippertsgrün, meinem Startpunkt. Das letzte Stück heißt es dann wieder ein bisschen Bergauflaufen. Doch das fühlt sich nach 35 km auch nicht mehr schlimm an.
Fazit: Cool! Schöner Weg! Schöne Strecke! Gut machbar! Kühleres Wetter von Vorteil!
Hier noch ein paar Daten zum Ozünderweg (O) OS 47
Ozünder-Weg OS 47 Lippertsgrün – Pechreuth – Christusgrün – Marxgrün – Höllental – Griesbach – Rothleiten – Rodesgrün – Naila – Marlesreuth – Culmitz – Lippertsgrün
Dauer der Wanderung: 07:30 Stunden
Länge der Wanderstrecke: 35,3 km
Durchnittsgeschwindigkeit: 4,7 km/h
Höhenmeter Aufstieg: 600 m
Höhenmeter Abstieg: 620 m
Die Wanderung findest Du auch bei komoot …
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Die Sage zum Ozünderweg (O) OS 47
Es war ein kalter, nebliger Tag im Herbst, als ich mich auf den Ozünder-Weg in den Frankenwald begeben hatte. Ich war ein erfahrener Wanderer und hatte mich gut vorbereitet, aber irgendetwas an diesem Wald machte mich nervös. Vielleicht lag es an den dunklen, undurchdringlichen Bäumen oder dem unheimlichen Schweigen, das über dem Wald lag.
Ich beschloss, mich an den Wegweisern zu orientieren und mich auf den Pfad zu begeben, der durch den Wald führte. Doch je tiefer ich in den Wald vordrang, desto verwirrter wurde ich. Die Wegweiser schienen sich zu verändern und mich in die falsche Richtung zu führen. Ich wurde langsam panisch und beschloss, umzukehren.
Als ich mich umdrehte, sah ich eine Gestalt hinter mir im Nebel stehen. Es war ein Mann, der mich aus dunklen Augen anstarrte. Seine Haut war bleich und schien fast durchsichtig zu sein. Er trug merkwürdige, alte Kleidung und hielt etwas in der Hand, das wie ein Buch aussah.
„Wer bist du?“, fragte ich erschrocken.
„Ich bin der Wächter des Waldes“, antwortete der Mann mit rauer Stimme. „Du solltest nicht hier sein. Dieser Wald ist nicht für Menschen bestimmt.“
Ich wollte gerade fragen, was er damit meinte, als ich plötzlich eine Bewegung im Nebel hinter ihm wahrnahm. Es waren Schatten, die sich langsam aus dem Nebel schälten. Sie hatten merkwürdige, tentakelähnliche Gliedmaßen und schienen mich aus leeren Augenhöhlen anzustarren.
„Was sind das für Dinger?“, schrie ich entsetzt.
„Das sind die Kreaturen des Waldes“, antwortete der Wächter. „Sie sind hier, um diejenigen zu beschützen, die sich dem Willen des Waldes widersetzen.“
Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Die Kreaturen kamen immer näher und ich spürte, wie meine Beine zu zittern begannen. Der Wächter schien meine Angst zu spüren und reichte mir das Buch, das er in der Hand gehalten hatte.
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Ich nahm das Buch entgegen und sah den Wächter fragend an.
„Das ist das Buch der Ozünder“, erklärte er. „Es enthält die Geheimnisse des Waldes und kann dir helfen, den Weg nach draußen zu finden. Aber sei gewarnt: Der Weg wird nicht leicht sein und du musst dich dem Willen des Waldes unterwerfen, um zu überleben.“
Ich nickte und steckte das Buch in meinen Rucksack. Dann wandte ich mich um und begann, mich durch den Nebel und die Kreaturen zu kämpfen. Der Weg war beschwerlich und ich hatte das Gefühl, dass der Wald selbst gegen mich war. Doch ich hielt das Buch der Ozünder fest in der Hand und folgte den Anweisungen, die es mir gab.
Schließlich, nach stundenlanger Wanderung, sah ich einen Schimmer von Licht vor mir. Ich beschleunigte meine Schritte und rannte auf das Licht zu. Als ich den Waldrand erreichte, fiel ich vor Erleichterung auf die Knie.
Ich sah mich um und bemerkte, dass der Wald hinter mir völlig verändert aussah. Die Bäume waren grün und lebendig und der Nebel war verschwunden. Es war, als hätte ich eine andere Welt verlassen.
Ich stand auf und machte mich auf den Weg nach Hause, das Buch der Ozünder immer noch in der Hand. Ich wusste, dass ich nie wieder in den Frankenwald zurückkehren würde, denn ich hatte gesehen, welche Kreaturen dort lauerten. Aber ich wusste auch, dass ich das Buch niemals verlieren durfte, denn es hatte mir den Weg nach draußen gewiesen.
Ich kehrte nie wieder in den Frankenwald zurück, aber ich träume immer noch manchmal von dem Wächter und den Kreaturen des Waldes. Ich weiß nicht, ob sie wirklich existieren oder ob es nur eine Halluzination war, aber ich habe das Gefühl, dass sie immer noch da draußen sind, irgendwo im Dunkeln, auf der Suche nach denen, die sich dem Willen des Waldes widersetzen.
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Autor: Michael Färber