Power Metal (und Melodic und Symphonic Powermetal) Anfang der 80er Jahre

Power Metal entstand Anfang der 80er Jahre und lässt sich in drei Untergenres einteilen. Da gibt es den US-amerikanischen Power Metal, den Europäischen Power Metal und den Epic Power Metal. Der Power Metal aus den USA ist eher von rauer Natur, es wird kaum oder gar kein Keyboard eingesetzt und der Stil gehört in die Kategorie des Classic Heavy Metal. Typische Vertreter des US-Power-Metal sind Bands wie Virgin Steele und Warlord. Der Europäische Power Metal wird auch manchmal als Melodic Speed Metal bezeichnet. Er trat Ende der 80er Jahre auf und wurde maßgeblich vom US-amerikanischen Power Metal beeinflusst.

Power Metal, Melodic und Symphonic Power Metal

Power, Melodic und Symphonic Power Metal Anfang der 80er Jahre
Power, Melodic und Symphonic Power Metal Anfang der 80er Jahre

Der Europäische Power Metal ist allerdings von einer weitaus fröhlicheren Natur, er ist um einiges schneller und die clean vocals sind ein deutliches Merkmal. Dies bedeutet, dass der Gesang von einer großen Klarheit ist und sich meist in den höheren Tonlagen abspielt. Außerdem kommt hierbei das Keyboard viel häufiger zum Einsatz und typische Powerballaden zählen zum Europäischen Power Metal. Charakteristische Bands dieser Sparte sind Helloween, Gamma Ray, Blind Guardian und Stratovarius. Sie gehörten zu den Gruppen der ersten Stunde; einige Zeit später kamen Bands wie Rage, Conception, Helicon, Hammerfall, Edguy, Sonata Arctica, Nightwish und Rhapsody of Fire dazu.

Der Epic Power Metal ist ebenfalls Ende der 80er Jahre entstanden und wird auch als Symphonic Power Metal bezeichnet. Hier finden sich grandios-pompöse Arrangements mit symphonischen Elementen. Sowohl der Text als auch die Musik sind gekennzeichnet von konzeptionellen epischen Stilmitteln. Oftmals werden große Chöre und/oder Orchester eingesetzt. Die Gruppen Blind Guardian und Rhapsody of Fire sind die bekanntesten Vertreter des Epic Power Metal.


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Melodic Metal

Der Name Melodic Metal ist eine schwammige Sammelbezeichnung für eine Vielzahl an Metalstilen. Heute gibt es diesen Begriff in dieser Form eigentlich nicht mehr. Oft wird der Melodic Power Metal mit der Bezeichnung Melodic Metal einfach gleichgestellt. Im Grunde ist die Struktur ähnlich aufgebaut wie beim Power Metal, eben nur mit einer viel größeren Menge an Melodien und mit weniger Power. Es gibt aber auch den Melodic Death Metal, wobei hier das „Death“ nicht einfach weggelassen werden kann, damit es nicht zu Verwechslungen kommt. Auch bei diesem Genre bleibt das harte Grundgerüst des Death Metal bestehen, wobei eben mehr Melodien mit einfließen. Eine Gruppe der ersten Stunde war At The Gates, die ihr Album „Slaughter of the Soul“ 1995 herausbrachte. Allerdings löste sich die Band bereits 1996 wieder auf. Aus diesem Grund haben wohl zwei andere Bands einen viel größeren Bekanntheitsgrad erlangt: die Göteborger Bands In Flames und Dark Tranquility. Ebenfalls prägend für die sogenannte „Göteborger Schule“ waren die Bands The Haunted und Soilwork, deren Musik zusätzlich von Thrash-Elementen durchzogen war.

Power Metal

Dieses Sub-Genre des Metal entwickelte sich Anfang der 1990er-Jahre in erste Linie in Europa. Zwar entwickelte sich auch in Amerika bereits zu Beginn der 1980er-Jahre eine Richtung mit demselben Namen, allerdings erreichte dieser nie dieselbe Popularität wie Power Metal aus Europa. Die Genre-Bezeichnung wurde Anfang der 1990er-Jahre geprägt und Ende des Jahrzehnts durch die Band Hammerfall populär. Ursprünglich wurde der Begriff zunächst recht allgemeine für kraftvollen Metal benutzt. Mit der Zeit entwickelte sich der Power Metal zu einem weltweiten Phänomen. Gerade in Südamerika und Japan gibt es große Fangemeinden, wobei sich die Bands stark am europäischen Stil orientieren.

Gerade der europäische Power Metal zeichnet sich durch tragende Melodien, hohe Stimmlagen und ein hohes Tempo aus. Dabei bezieht sich die Bezeichnung „europäisch“ auf den Stil und nicht auf die Herkunft. Die Melodien werden häufig durch Keyboards unterstützt und manche Bands setzen auf orchestrale Arrangements. Im Gegensatz zu vielen anderen Stilrichtungen des Metal ist der Power Metal alles andere als düster und hoffnungslos. Viele Balladen, gerne auch als Power Balladen arrangiert, prägen das Genre. Thematisch beschäftigt sich der Power Metal überwiegend mit epischen und heroischen Fantasy-Themen. Aber auch romantische Themen und Heldensagen werden mit viel Pathos musikalisch umgesetzt. Freiheit und Selbstverwirklichung, all das hinterlässt eine positive Stimmung. Der Gesang sticht besonders hervor. Hohe, klare Tonlagen werden kaum durch weitere Elemente erweitert.

Der US-amerikanische Power Metal dagegen unterscheidet sich deutlich vom populäreren europäischen Stil und ist mehr dem Classic Metal zuzuordnen. Die Stimmung ist aggressiver, harte Gitarrenriffs und Gitarrensoli treten in den Vordergrund. Keyboards kommen fast gar nicht zum Einsatz und auch der Gesang ist rauer und um einige Tonlagen tiefer. Die bekanntesten Vertreter des US-amerikanischen Power Metal sie die Band Vicious Rumors und Metal Church. Aber auch Omen, Helstar und Crimson Glory genießen in dieser Ausprägung bis heute Kultstatus.

Aus dem Power Metal entwickelte sich der Epic Power Metal, auch Symphonic Metal. Diese Stilrichtung unterscheidet sich vor allem durch ihre Konzeptionalität in textlicher und auch musikalischer Hinsicht vom Power Metal. Hier kommen Chöre und ganze Orchester zum Einsatz. Die Grenzen sind jedoch fließend.

In Südamerika und Japan orientieren sich die Vertreter des Sub-Genres an der europäischen Stilrichtung. Vor allem in Japan feiern europäische Bands große Erfolge und haben teilweise eine größere Fangemeinde als in ihren Heimatländern. In Südamerika etablierten sich erfolgreiche Power-Metal-Bands, wogegen in Japan bis auf wenige Ausnahmen die Musik importiert wird. Beispiele für erfolgreiche japanische Power Metal-Bands sind Double Dealer, Concerto Moon und Galneryus.

Die bekanntesten und erfolgreichsten Vertreter dieses Genres weltweit sind:
At Vance, Avantasia, Blind Guardian, Brainstorm, Dragon Force, Dark Moor, Edguy, Epica, Freedom Call, Gamma Ray, Gloryhammer, Grave Digger, Hammerfall, Helloween, Iced Earth, Kamelot, Masterplan, Orden Ogan, Primal Fear, Powerwolf, Rage, Rhapsody of Fire, Running Wild, Sabaton, Savatage, Scanner, Sonata Arctica, Stratovarius, Vicious Rumors, Virgin Steele, Within Temptation, Morgana Lefay, Rhapsody, Crimson Glory, Helstar, Helion, Angel Dust, Sanctuary, Storm Hammer, Warlord, Demons & Wizards, Tad Morose


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Power Metal mit Edguy – Rocket Ride

Der Titel: „Rocket Ride“. Für die Einen lächerlich, für die Anderen einfach genial: Edguy nehmen sich selbst und ihren Lebensstil als Vorzeige-Poser nicht ganz so ernst. Doch wenn es um ihre Musik geht, dann kennen sie kein Pardon. Durch diese Mischung ergibt sich das Verrückteste und gleichzeitig Hochkarätigste, was der deutsche Metal zu bieten hat. Ihre neun erfolgreichen Alben und die Fans geben der Band dabei Recht. Für Edguy mittlerweile Standard: Eine EP vor dem eigentlichen Album. Man könnte jetzt denken „alles nur Kommerz!“. Doch weit gefehlt, denn die vor kurzem erschienene Scheibe „Superheroes“ hatte mit ihren sechs brandneuen Liedern zum Single- Preis einiges zu bieten. Doch nun ist es richtig ernst: Seit Ende Januar ist das neue Album Rocket Ride auf dem Markt.Der Opener des Albums, „Sacrifice“, ist mit acht Minuten der sogleich längste Track der Scheibe. Das Lied ist vielleicht nicht ganz so gut platziert, aber trotzdem exzellent.

Der Song fängt zwar mit Pianomusik ruhig an, er geht dann jedoch schnell in einen melodisch-harten Metal-Kracher über. Er ist übrigens auch der einzige Song mit Einspielungen von einem Orchester. Der Titeltrack „Rocket Ride“ rockt in klassischer Power-Metal-Manier und glänzt, wie fast alle Lieder, durch einen Hammer-Refrain.

Nummer drei auf der CD nennt sich „Wasted Time“. Ein toller Mid-Tempo-Song und sicher einer der besten auf dem Album. Super Strophen, süchtig machender Refrain und großartige Lyrics – wieder einmal über eine fehlgeschlagene Beziehung.“Matrix“ wiederum ist ein wenig langsamer. Das Highlight ist hier das Keyboard. Passend auch der Anschluss an „Wasted Time“: Es geht wieder um gebrochene Herzen. „Return to the Tribe“ ist wohl eher eine Rückkehr zu alten Edguy-Tagen. Er ist der einzig echt klassische Edguy-Track. Mehr als gute Erinnerungen an alte Zeiten hervorzurufen schafft dieses Lied wohl kaum.Noch einmal wird es ruhig für „The Asylum“. Der zweitlängste Song beginnt mit einem verträumten Akustikteil, um sich danach in ein melodisches Metal-Monster zu verwandeln. Die Melodien sind einfach herrlich – und der Chorus sogar noch besser.

Die hervorragenden Gitarrensoli machen „The Asylum“ zum wahrscheinlich besten Stück des Albums. „Save Me“ ist die einzige Ballade. Sicher – ein wenig poppig klingt sie schon. Doch stört das, wenn sie trotzdem einfach genial ist? Und das ist es vor allem wegen der fantastischen Stimme des Sängers Tobias Sammet so.In „Catch Of The Century“ geht's darum, was Frauen alles verpassen, wenn sie uns einen Korb geben. In typischer Edguy-Manier ist dieses Lied einfach unglaublich rockig – und vor allem spaßig. Am Ende gibt sich Tobi noch ein 30 Sekunden langes „Vocal Solo“, bei dem er in Selbstverliebtheit versinkt. Wer dann noch immer nicht lacht, hat einfach keinen Humor.Bevor man sich wieder einkriegt kommt mit „Out Of Vogue“ ein Lied, das dem Titeltrack sehr ähnlich ist. „Superheroes“ kennt man als einzigen Song schon von der EP. Ein einfacher „gestrickter“ Ohrwurm Hit, der aber jetzt schon Kult ist. An vorletzter Stelle steht „Trinidad“. Ein unbeschwert fröhlicher Trip in die Südsee. Wieder einmal tolle Melodien und Refrains – auch wenn das Lied wohl nicht viel mit Metal zu tun hat.

Mit den Gedanken noch am Strand liegend, weckt einen „Fucking with Fire“ (Hair Force One) aus den Träumen. Der Song ist der passende Nachfolger zum albernen 2004er-Fun-Lied „Lavatory Love Machine“. „Trinidad“ hingegen ist einfach nur geil und zeigt, dass Tobi und Co. einfach einen Scheiß auf Konventionen geben.Hier zeigt sich wieder einmal, worauf es Edguy bei ihrer Musik wirklich ankommt: Spaß.Nach diesem Album hat man wirklich einen Raketenritt hinter sich. Von durchdachten Metal-Epen über Herz zerreißende Balladen bis zu wahnwitzigen Funsongs wird alles geboten. Wer sich da das Album nicht holt, ist selber schuld!

Power Metal mit Hammerfall – Threshold

Dann tauchte eine Band auf, die für Kontroversen sorgte. Hammerfall wurden von den einen als Reinkarnation des reinen Heavy Metal gefeiert, während die Kritiker der Ansicht waren, dass von der Band lediglich lauwarme Klischees wieder aufgebrüht würden.

Wie auch immer man diese Frage für sich selber beantwortet ist auch 2006 eins klar: Hammerfall sind sich und ihrem eigenen Stil treu geblieben. Naturgemäß ist also auf „Threshold“ nicht gerade mit Innovationen zu rechnen. Die Songstrukturen sind einfach und eingängig wie eh und je: Strophe – Refrain – Strophe – Refrain – Bridge – Solo – Refrain. So einfach kann Metal sein. Allerdings hat diese simple Struktur auch einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: Die Lieder erhalten allesamt Ohrwurmcharakter, sind einfach zu merken und machen sicherlich auf Konzerten jede Menge Spaß. Die melodiöse Ausrichtung der Stücke ist ebenso einfach aber effektiv und damit wieder typisch für die fünf Schweden. Auf dem Silberling tummeln sich eingängig-stampfende Lieder wie „Rebel Inside“ neben rasanten Nummern, für die als Beispiel „Howlin‘ With The Pac“ dienen könnte, und episch erhabenen Titeln der Marke „Shadow Empire“.Die Kritiker würden jetzt behaupten, dass das doch alles langweiliges Widergekäue der 80er Jahre sei. Aber auch sie werden der Band eines zugestehen müssen: Niemand kann dieses „Widergekäue“ handwerklich so überzeugend rüberbrigen wie Hammerfall. Joacim Cans gehört ja schon seit eh und je zu den besten Vokalisten, die der traditionelle Metal neben Rob Halford, Bruce Dickinson und Ripper Owens hervor gebracht hat. Dennoch hat er sich auch dieses Mal noch um ein Quentchen verbessern können und klingt auf „Threshold“ noch variabler als zuvor.

Aber auch die Saitenfraktion mit den beiden Gitarristen Oscar Dronjak und Stefan Elmgren kann zu diesem qualitativ hochwertigen Eindruck beitragen. Die Soli der beiden sind zwar strukturell nichts spektakulär Neues, werden aber jeden Metaller dazu animieren die Luftgitarre auszupacken. Gerade wenn beide je einen Solopart in einem Stück haben, der dann in den des jeweils anderen übergeht, wie in „Rebel Inside“, „Natural High“ oder „Howlin‘ With The Pack“. Auch das Instrumentalstück „Reign Of The Hammer“, das von Stefan alleine bestritten wird, trägt zu diesem Eindruck bei.

Die Rythmussektion mit Basser Magnus Rosén und Drummer Anders Johannson ist letztendlich wenig auffällig, doch zeichnet sie sich durch messerscharfe Rhythmik im Dienste der Songs aus und trägt so wesentlich zum Gelingen der Scheibe bei.Insgesamt ist „Threshold“ also sicher nicht die Neuerfindung des metallischen Rades. Trotzdem haben wir es hier aber mit einer gelungenen Heavy Metal Scheibe zu tun. Dazu trägt nicht nur das handwerkliche Können der Akteure bei, sondern auch die schnörkellose Eingängigkeit der einzelnen Lieder. Für alle, die auf traditionellen Metal stehen ist diese Platte also nur zu empfehlen.

Kamelot – One Cold Winter’s Night

Seit ihre letzten Live Scheibe „The Expedition“ veröffentlichten die Melo- Metaller 3 Studioalben, was ein neues Live- Album mehr als nur rechtfertigt. Die Scheibe, die sich aus zwei CDs und insgesamt 18 Tracks erstreckt beweist mehr als charismatisch, dass Kamelot in ihrer 15 Jährigen Laufbahn nicht nachgelassen haben.

Geliefert wird der typische gradlinige, melodische, charismatische PowerMetal, den man schon gewohnt ist. Roy Kahn an den Vocals, Thomas Youngblood an der Gitarre, Glenn Barry am Bass, Oliver Palotai an den Keys sowie Casey Grillo an den Drums powern richtig rein und reißen in Midtempo sowie speedigeren Stücken mit. Auch balladeske Stücke wie „Center Of The Universe“ sind vorhanden- was sich vor allem in der Mischung und Umsetzung sehr gut macht. Abwechslungsreich ist die Scheibe also auf jeden Fall.

Mitgeschnitten wurde das Konzert von „One Cold Winter’s Night“ übrigens am 11.02. diesen Jahres im Osloer Rockefeller.

Man könnte jetzt meinen die Jungs liefern typischen skandinavischen PowerMetal ab und spielen in Oslo- es sind Skandinavier. Aber falsch- bis auf ihren Fronter, der aus Norwegen stammt, kommt der Rest der Combo aus Florida, was man beim Hören der Scheibe nicht sofort mitbekommt, da sie sich wie schon erwähnt auch und vor allem im musikalischen klassisch skandinavisch anhören.

Durch das Keyboard werden leichte progressive Anleihen gesetzt, die viel eingesetzten female Vocals untermalen vor allem balladeske Passagen sehr schön. Die gesamte Scheibe erscheint ausgesprochen stimmig und erzeugt eine wahnsinnige Stimmung, der Livemitschnitt erzeugt zugleich ein Gefühl, dass wenn der Hörer die Augen schließt er im Konzertsaal stehen könnte.

Das Stimmungsgeladene Intro „Un Assasino Molte Silenzioso” führt einen ein in eine wunderbare Mischung aus mitsingbaren Songs, stürmischer Begeisterung und überwiegend Tracks von ihrem 2005 erscheinenden Album “The Black Halo”.

Songs dieses Albums belegen gute 2/3 der Tracklist und bei so vielen hochwertigen Songs kann man auch „Edge Of Paradise“ und „Center Of The Universe“ von dem 2003 erschienenden Album „Epica“ weit nach vorne auf die Tracklist packen. Ab und an werden die Sololeistungen der Bandmember unter Beweis gestellt, so auf der 1. CD Oliver an den Keys, auf der zweiten CD wird dann ein Drumsolo aufgespielt.

Als einziger Vertreter des 1999 erschienenden Album „The Fourth Legacy“ wird hier „Nights Of Arabia“ geliefert.
Insgesamt wird die Stimmung sehr schön rüber gebracht und dass die Jungs mit einer immensen Spielfreude dabei sind bringt das live Feeling noch ein Stück näher an den Hörer. Leider muss ich sagen, dass, obwohl eine sehr geile Band, Kamelot über weite Strecken nichts neues abliefert.

Eine enorme Aufwertung erhält die Scheibe durch viele Gastsänger und -musiker: Simone Simons, die die Marguerite in
„The Haunting“ singt, Mari Youngblood als Helena in „Center of the Universe“& „Abandoned“ und Elizabeth Báthory in „Elizabeth pt I, II & III“. Elisabeth Kjærnes gibt uns in „Nights of Arabia“ und „March of Mephisto“ die Ehre. Im Song „Moonlight“ zeigt uns Sascha Paeth was er an der Rythym und lead Guitar drauf hat, Snowy Shaw gibt den Mephisto in dem „March of Mephisto“, Chor der Halo Songs sind Karianne Kjærnes, Marianne Follestad & Christian Kjærnes, Shagrath gibt die Stimme des Mephisto in „March Of Mephisto“, In „Elisabeth“ ist als zusätzliche Stimme Liv Nina Mosveen zu hören und bei dem wunderbaren Intro der 1. CD beehrt uns Cinzia Rizzo mit ihrer zauberhaften Stimme.
Interessant in diesem Zusammenhang erscheint, dass nicht nur Kamelot der Person der Elisabeth Báthory auseinandersetzen sondern zeitnah auch das Album „Die Blutgräfin“ der Untoten erschien das das Leben der selbigen zum Thema hat- aber das nur am Rande.

Im Endeffekt kann man sich mit dieser Scheibe sehr gut in das Material der Band einarbeiten, man bekommt auch einen guten Eindruck was die Livequalitäten angeht und diese scheinen sehr gut. Alles in Allem sehr gefälliger Melo-Power Metal, der ins Ohr und in den Nacken geht.

In diesem sinne 4 von 5 Gitarren für “One Cold Winters Night“.

Power Metal mit Orden Ogan – To The End

Hier ist eine Band zu hören die es tatsächlich schafft, traditionelles und modernes Songwriting unter einen Hut zu bringen ohne sich zu verbiegen.

Der bereits vierte vollständige Longplayer sollte eigentlich schon im April veröffentlicht werden. Mit dem Vorgängeralbum Easton Hope aus dem Jahre 2010 haben Orden Ogan gute Reviews erhalten. Dennoch fand die Band selbst, dass das Album im Nachhinein zu progressiv und verkopft klingt.

Auf To The End wurde meiner Meinung alles richtig gemacht. Chöre wurden dosiert und durchdacht eingesetzt, folkige Melodien wechseln ohne Umbruch in treibendes Speedmetal-riffing. Die Gitarre klingt machmal modern (Communic, Nevermore) und dann wieder ähnlich melodiös wie bei Blind Guardian. Der Gesang von Seeb Levermann klingt stolz und entspannt in mittlerer Tonlage. Bass, Gitarren und Schlagzeug brillieren mit ständig wechselndem Rhythmus; manchmal vordergründig, aber auch im Hintergrund wenn Soli gespielt werden.

Das Album klingt episch, kraftvoll und wurde sehr fett von Seeb Levermann selbst produziert. Durchhänger sucht man hier vergebens. Egal ob es die super-gefühlvolle Ballade The Ice King, das schnelle Titelstück To The End oder das megahart klingende This World Of Ice ist: Für mich ist To The End bislang das Power Metal Album des Jahres!

Fans von alten Helloween, Running Wild und Blind Guardian können ohne zu zögern zulangen. Vor allem das Digipak lohnt die Anschaffung; hier gibt ́s beiliegend eine Gratis-DVD mit dem kompletten Auftritt der Band beim Wacken Open Air 2010.

Traklist:
01. The Frozen Few
02. To The End
03. The Things We Believe In
04. Land Of The Dead
05. The Ice Kings
06. Till The Stars Cry Out
07. This World Of Ice
08. Dying Paradise
09. Mystic Symphony
10. Angels War
11. Take This Light

Orden Ogan – Testimonium A.D.

Stellt sich nur die Frage, warum Orden Ogan immer noch in Eigenproduktion arbeiten muss. Eine derart talentierte Nachwuchsband ist mir selten auf die Ohren gekommen, und mit ihren epischen, eingängigen Melodien, zündenden Riffs und der virtuos gespielten Flöte überzeugen sie sogar den eingefleischtesten Epic/Power- Metaller.

Die Melodie-Parts bauen eine Gedankenwelt um den Zuhörer auf, die ihn in andere Welten entgleiten lässt. Sehnsucht und Verlangen durchziehen das gesamte Album. Wunderbar!

Mit ihrer balladesken Ader, kombiniert mit Speed-Elementen können sie problemlos mit Avantasia, Blind Guardian und Iced Earth mithalten. Das Ganze auch noch, ohne dabei zu viele plakative Stilmittel einzusetzen und platt zu wirken.
Meine absoluten Anspieltipps auf der Platte sind: “Etherenal Ocean” – Nr. 2, “Moods” – Nr. 4 und “The Step Away” – Nr. 7.

Da ich erst kürzlich in den Genuss kam, Orden Ogan live zu erleben, möchte ich es mir nicht nehmen lassen, auch ihre Live-Fähigkeiten zu loben! Auch auf der Bühne überzeugt diese Band zu 100% und reißt ihr Publikum mit! Ansehen!
Fazit: Ich denke von Orden Ogan werden wir definitiv noch viel Gutes hören, die neue Scheibe wird jedenfalls noch einige Zeit in meinem CD-Player rotieren!

Ein bißchen mehr Power in der Produktion könnten sie aber schon noch vertragen – also Jungs, haut rein!
Insgesamt gibt es 4,5 von 5 Gitarren von mir.

Primal Fear – Seven Seals

Die Rede ist natürlich von Primal Fear. Der einzige Haken dabei war, dass diese Art von Musik schon ab “Black Sun”, spätestens jedoch mit “Devils Ground” ziemlich eintönig wurde. Den Metal Göttern sei dank hat die Band mit ihrem neuen Album “Seven Seals” aber jetzt eine leichte Kurskorrektur vorgenommen.

Gleich der Opener „Demons And Angels“ zeigt diesen neuen Sound eindrucksvoll. Neben den typischen Primal Fear Elementen wie fulminantem Drumming und schnellen Riffs stehen einige bombastische Passagen, die den Track um Tiefe und Abwechslungsreichtum erweitern. Weiter geht's mit „Rollercoaster“, einer hymnischen Mid-Tempo-Nummer, die sich direkt in den Gehörgängen fest stampft. Der Titeltrack hingegen überrascht mit Streichereinlagen und einer langsameren Grundausrichtung. Zwischendurch gerät man bei den ruhigen Strophen fast ins Schwelgen. Dann jedoch kommt ein Killerrefrain, der alles weg bläst und wohl jeden gestandenen Metaller zum Mitgrölen animieren dürfte.Auch „Evil Spell“ startet mit einem ruhigen, fast schon geheimnisvollen Intro.

Nach ca. einer Minute gibt's dann allerdings voll auf die Fresse: flirrende Gitarrenriffs, das atemberaubend schnelle Drumming und die Doublebass fliegen einem nur so um die Ohren. Wer davon ausgeht, dass Primal Fear die Geschwindigkeit im Chorus vermindern wird bitter enttäuscht: Hier wird sogar noch eine Schippe drauf gelegt. Das dürfte wohl das schnellste Stück der Bandgeschichte sein, das sich von Intensität, Geschwindigkeit und Härte her durchaus einen Platz neben dem altehrwürdigen „Painkiller“ verdient hat.Weiter geht's mit „The Immortal Ones“, einer treibenden Mid-Tempo-Nummer, die in Zukunft für einige kreisende Matten und auch den ein oder anderen Genickbruch sorgen wird. Die typischste Primal Fear Nummer auf dieser Platte.„Diabolus“ hingegen ist eine wunderschöne Halbballade mit Keyboard-Einlagen, ruhigen Riffs und einem überragenden Ralf Scheepers, der so viel Gefühl in seine Stimme legt, wie niemals zuvor. Ganz großes Kino, das vor Allem eins verspricht: Gänsehautgarantie!„All For One“ beginnt ähnlich ruhig, wird dann aber schnell zu einem mitreißenden Mid-Tempo-Stampfer, der mit erdigen Riffs und einem fetten Groove punkten kann.

Der Höhepunkt des Silberlings ist allerdings „Carniwar“. Tiefe Riffs, ein zurückhaltender Drumbeat und beschwörender Gesang stellen das Grundgerüst der Strophen, während es im Chorus wesentlich heftiger zur Sache geht: Hier regiert die Doublebass und tiefer Gesang, der fast schon an Growls erinnert und den perfekten Kontrast zu Ralfs hohen Power Metal Schreien darstellt.„Question Of Honour“ ist mit einem geheimnisvollen Keyboard-Intro ausgestattet und geht dann in eine treibende Up-Tempo-Hymne über, die alles zu bieten hat, was das Metaller-Herz begehrt: Ein fetter Groove, tolle Riffs und eine fetzende Doublebass. Nicht zu verachten ist auch der hymnische Refrain, der dem ganzen die Krone aufsetzt.

Der Rausschmeißer ist dann mit „In Memory“ noch einmal eine waschechte Ballade. Gezupfte Gitarren und gefühlvoller Gesang in der Strophe, ruhiges Drumming und dezente Riffs im Chorus. Das hört man ansonsten im Power Metal selten. Bemerkenswert ist erneut auch Ralfs Stimme, der beweist, dass er nicht nur hoch und kraftvoll schreien kann, sondern auch ruhigen und vor Allem gefühlvollen Gesang beherrscht. Ein Lied zum Schwelgen!Alles in allem also ein ziemlich geniales Album. Es dürfte wohl niemanden verwundern, wenn ich mich zu der Behauptung hinreißen lasse, dass Primal Fear mit diesem Album Maßstäbe im Power Metal setzen konnten. Wer jetzt noch nicht die Klasse dieser Band erkannt hat, dem ist definitiv nicht mehr zu helfen.

Zur Höchstnote habe ich nur deshalb nicht gegriffen, weil ich denke, dass hier noch ein geringfügiger Spielraum nach oben offen ist. Und wenn die fünf so weiter machen, dann wird es ihnen spielend gelingen, diesen auch mit ihrer nächsten Veröffentlichung zu schließen.

Riot – Army of one

Von da an hatte das ursprüngliche Quintett auch internationalen Erfolg, in Europa, sowie in Ost Asien. Nach einigen Umstellungen und zwischenzeitlicher Pause und natürlich auch weiterem Erfolg mit Alben und Live Auftritten kommt nun am 27. Oktober diesen Jahres unter der neusten Besetzung mit Mark Reale (Gitarre), Mike Flyntz (Gitarre), Mike DiMeo (Gesang), Peter Perez (Bass) und Frank Gilchrist (Drums) das aktuelle Album, „Army Of One“ raus.

Wie man vielleicht schon am Alter der Gruppe erkennt, die im Kern immer gleich geblieben ist (Mark Reale), spielen die Jungs vornehmlich Metal, der sich zeitweise fast wie klassischer Rock anhört, was den Eindruck von einem Wiederaufleben der großen Bands damaliger Zeit erweckt. Auf keinen Fall soll das aber bedeuten, dass der Name „Riot“ falsch gewählt ist. Übersetzet heißt dieser soviel wie Tumult. Und der wird in diesem Sinne von den Texten der Songs oft unterstrichen. Gleich im ersten Track, der den zum Album äquivalenten Namen „Army of one“ trägt, wird von den „Masters straight of the hell“ gesungen und vom Tod erzählt – alles in sehr aufrührerischer Weise.

Weiter wird in Track acht, „Still Alive“, vom lyrischen Ich immer wieder beteuert das es „still alive“, also noch am Leben ist, was ein Symbol für Widerstand sein könnte. Musikalisch stehen die fünf Musiker jüngeren Bands in keiner Weise nach. Immer wieder werden die Lieder von deftigen Riffs gespickt, in denen sich Real und Flyntz voll in die Saiten legen. In den langsameren Stücken, z.B „Alive in the city“, vermitteln dann wiederum vornehmlich die Drums und der Bass eine ruhige, aber doch in einer gewissen Weise aggressions-, also aufruhrbereite Atmosphäre, die ebenfalls immer wieder Platz für Riffs findet, auf welche wohl extrem viel Wert gelegt wurde.

Zu erwähnen währe dann vielleicht noch, dass es mich ein wenig gestört hat, dass in zwei aufeinander folgenden Titeln das Wort „alive“ auftauchte, weswegen es auch im vorliegenden Text oft verwendet wurde. Diese Wiederholung verursacht leider einen falschen Eindruck von Ideenlosigkeit, obgleich diese auf keinen Fall vorliegt. Obwohl, wie beschrieben, ein Eindruck von Nachahmerei entsteht, machen Riot ihre Sache mehr als gut.

Die Stimme passt gut in das Schema der Drum- und Gitarren-Soli und auch textlich hat die Gruppe einiges auf dem Kasten, weswegen es auch kein Wunder ist, das ich hier fünf Gitarren vergebe, auch wenn der beschriebene Stil des klassischen Rocks, der oft Anwendung fand wohl Geschmackssache ist.

Riot – The Privilege Of Power

Nachdem sich die Band erfolgreich an Hard Rock, NWOBHM und Speed Metal versucht hatte, veröffentlichte sie 1990 ihr abgepfiffenes Meisterstück.

Der grandiose Vorgänger „Thundersteel“, durchaus als Blaupause für Judas Priests Meilenstein „Painkiller“ zu werten, hatte mit seinen rasanten Hits den Weg geebnet für das Inferno „The Privilege Of Power“, das sich durch Abwechslung, Ideenreichtum und Spritzigkeit seinen Namen in der Metal-Geschichte zu sichern wußte. Wie Sänger Tony Moore (2007 zu Riot zurückgekehrt) jüngst bekanntgab, sind die teils überlangen, verworrenen Intros keineswegs auf dem Mist der Band gewachsen, sondern wurden vom damaligen Manager in Eigenregie hinzugefügt. Diese „Störgeräusche“ können aber nicht davon ablenken, dass „The Privilege Of Power“ in Punkto Songwriting klar die beste Riot-Veröffentlichung ist.

“On Your Knees“ und „Metal Soldiers“ sind klassische Einstiegsgranaten, bevor Track Nummer drei, „Runaway“, bereits mit entspannten Hardrock-Vibes glänzt und die Folgenummer „Killer“ eine bärenstarke Symbiose aus Speed, Big Band-Sounds und der Bluesröhre von Gastsänger Joe Lynn Turner (ex-Rainbow, ex-Deep Purple) darstellt. Die wahren Highlights von „The Privilege Of Power“ aber heißen „Dance Of Death“ und „Storming The Gates Of Hell“ – ergreifender, hymnischer, gänsehauterzeugender hat Speed Metal nie geklungen. Diese beiden Songs MUSS man gehört haben! Das Erfreuliche ist, dass die Band in der Folgezeit eben nicht einen Gang zurückschaltet, sondern mit „Maryanne“ eine schöne Halbballade und mit „Black Leather And Glittering Steel“ (Yeah!) einen weiteren Speed-Hammer nachlegt, bevor das Al DiMeola-Cover „Racing With The Devil On A Spanish Highway“ diesen Klassiker atmosphärisch perfekt abschließt.

“The Privilege Of Power“ ist aus dem Labelprogramm gestrichen, dürfte aber 2nd Hand noch recht günstig zu erstehen sein. Darüber hinaus haben sich Riot im Line Up dieser Scheibe reformiert und werden Ende 2008 auch in Deutschland auftreten – hingehen!

Virgin Steele – Age Of Consent

Beibehalten wurden die umgestellte Tracklist und das geänderte Artwork der Zweitpressung. Virgin Steele knüpften auf „Age Of Consent“ nahezu nahtlos an den Sound des Vorgängers an; erneut überwiegt hier eine gesunde Mischung aus Speedkrachern, epischen Momenten und Glam Rock, wobei letzterer oftmals doch reichlich peinlich rüberkommt („Seventeen“, „Stay On Top“).

Macht aber nix, da mit „The Burning Of Rome“ der vielleicht beste Virgin Steele-Song überhaupt vertreten ist und sich auch das restliche Material kaum hinter diesem Übertrack verstecken muss. „Let It Roar“, „Lion In Winter“, „On The Wings Of The Night“ und vor allem „We Are Eternal“ sind typisches Kraftfutter, das keinen Fan der Band enttäuschen wird, zumal man seinerzeit noch wesentlich songorientierter als auf den Spätwerken auf den Punkt kam. Als Bonus gibt es hier neben dem bereits bekannten „Desert Plains“ (reichlich mißglückt) ein zweites Judas Priest Cover mit „Screaming For Vengeance“ um die Ohren gehauen, das im Vergleich klar gewinnt. Zudem zeigt das bisher unveröffentlichte „The Curse“ eine starke Thrash-Schlagseite, die sich wohl mit David DeFeis‘ Mitwirken an legendären Projekten wie Exorcist und Piledriver erklären lässt.

Da auch die Aufmachung inklusive ausführlichen Liner Notes und allen Texten zu überzeugen weiß und der Sound um einiges knackiger tönt als auf der '88er Maze-CD, kann man als anspruchsvoller Metalfan hier bedenkenlos zuschlagen.

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Autor: ARCHIVader

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