Saxon – The Inner Sanctum
Saxon ist wieder da! Und auf Saxon ist Verlass. Mit ihrem mittlerweile siebzehnten Studioalbum ihrer dreißigjährigen Bandgeschichte schafft es die Band perfekt, ihren uhreigenen Heavy Metal Stil in einem Gewand zu präsentieren, welches heutigen Verhältnissen locker entspricht.
Los geht´s mit „State of Grace“, welches sehr ruhig die Scheibe einleitet, begleitet von einem Mönchschor. Doch schon nach 50 Sekunden ist Schluss mit der Ruhe und treibende Drums und sägende Gitarren geben den Ton an. Ein härteres Stück der Marke „Witchfinder General“.
„Need for Speed“ behält das Tempo fast, geht aber vom Riffing her mehr in Richtung 80er Jahre. Wieder etwas härter wird’s bei „Let me feel your power“, der übliche Animationskracher fürs Publikum. Dieses Stück kommt live bestimmt gut an und hat einen ziemlich groovenden Mittelteil mit überlagertem Solo. Mit „Red star falling“ kommen wir zum ersten langsameren Titel dieser Scheibe. Beginnend als Ballade wird in der Bridge mächtig Power erzeugt.Der nächste Track auf diesem Silberling beweist dass die Musiker bei Saxon auch nicht jünger werden, sie aber ein probates Mittel für ihr eigenes Überleben gefunden haben.
„I´ve got to rock (to stay alive)“ sagt da eigentlich schon alles und erinnert musikalisch passend zum Titel an die ganz großen Jahre der Bandgeschichte. Im Midtempobereich liegend kommt „If I was you“ mit einem schönen Mitsingrefrain daher. Die Akkordfolge im Riff erinnert hier wieder mehr an Alben wie „Solid Ball of Rock“ oder „Killing Ground“. Passend zum kommenden Titel „Going nowhere fast“ spielt hier der Rock´n´Roll eine größere Rolle als der Metal. Zwar ist dieser Track wahrlich nicht langsam, aber eben keine Speedgranate á la „Need for speed“. Zusätzlich beinhaltet dieses Stück noch ein starkes Gitarrensolo.
Gehen wir nun zu den drei letzten Tracks auf „The Inner Sanctum“ über: „Ashes to ashes“ ist ein kleines bisschen langsamer als der vorherige Titel, rockt aber auch ganz gut. „Empire rising“ ist ein kleines Instrumental, welches als Intro zum nun folgenden letzten und gleichzeitig längsten Track des Albums dient. Bei „Atila the Hun“ wird noch mal alles dargeboten, was Saxon heutzutage ausmacht. Eine rockige Einleitung geht in eine Midtempostrophe über, welche schließlich von einer Doublebass-Wand im Refrain abgelöst wird. Schöner Abschluss einer (weiteren!) guten Scheibe.
Abschließend kann man sagen, dass die Band zwar älter wird, dieses sich aber in der Qualität der Songs kein Stück wieder spiegelt. Gerade die Mischung auf dieser CD zwischen neuem und altem macht sie für mich ein Stück besser als ihr Vorgänger „Lionheart“. Absolute Kaufempfehlung von mir. Und nicht vergessen: Saxon geht von März bis Mai auf eine ausgiebige Europatournee, bei der Deutschland gut mit einbezogen wird.
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Label: Steamhammer / SPV
Genre: Heavy Metal
Releasedate: 2007-03-02
Web: http://www.saxon747.com/
Punkte: 9
Autor: Horsti
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Saxon – Into The Labyrinth
Ach ja, Saxon, einen richtigen Stinker haben sie seit “Crusader” (1984) nicht mehr abgeliefert. Abgesehen vom Titelsong war das Album indiskutabel, trotzdem konnte man sich nie auf konstante Qualität verlassen.
Die letzten anderthalb Dekaden verliefen in dieser Hinsicht immerhin recht erfreulich, und mit “The Inner Sanctum” hatte die Band vor zwei Jahren sogar einen formidablen Kracher vorzuweisen. Dort zeigte die Formkurve nach dem schwülstigen “Lionheart” (2004) wieder deutlich nach oben. Und nun das.Der Opener “Battalions Of Steel” würde einen guten Eröffnungsrocker abgeben, wären da nicht die unsäglich kitschigen Konservenchöre.
So einen plumpen, billigen Mist haben doch gerade Saxon nicht nötig! Doch auf und unterhalb dieses Niveaus geht es munter weiter. “Live To Rock” ist ein peinlicher Hitversuch (seit den Achtzigern müssten Biff & Co doch wissen, dass sie mit so etwas unweigerlich auf der Schnauze landen), “Valley Of The Kings” wäre ein netter Epic-Track, wenn nicht der unfassbar platte Refrain alles verderben würde, und “Crime Of Passion” ist schlicht eine überflüssige Bumshymne.
Lichtblicke: Der ordentliche Rocker “Hellcat”, der düstere Midtempo-Track “Voices” sowie der Abschluß in Form von “Come Rock Of Ages”, der auch den Höhepunkt von “Into The Labyrinth” markiert.
Somit ist das aktuelle Album zweifellos das schwächste Saxon-Werk seit dem “Forever Free”-Debakel (1992). Neueinsteiger sind mit dem Vorgängerwerk “The Inner Sanctum” weitaus besser beraten; Altfans werden “Into The Labyrinth” nicht in Grund und Boden verfluchen, aber auch keine Luftsprünge machen. Immerhin bleibt die Zuversicht, dass die Band auf der Bühne nie enttäuscht hat.
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Label: SPV
Genre: Heavy Metal
Releasedate: 2009-01-09
Web: http://www.saxon747.com/
Punkte: 4
Autor: Andree
Saxon – Sacrifice
Mehr als fünfunddreißig Jahre Bandgeschichte, unzählige Live-Auftritte, Top-40 Platzierungen und mittlerweile neunzehn offizielle Studioalben sprechen eine Sprache für sich. Saxon sind aus dem metallischen Paralleluniversum nicht wegzudenken. Zwar liegen die größten Erfolge der Band schon ein paar Jahre zurück, aber nun wollen sie es mit Album Nummer zwanzig, das auf den plakativen Namen „Sacrifice“ hört, noch einmal wissen.
Die neue Scheibe bietet wieder die volle Breitseite. Rotzig, rockig und rebellisch rumpelnd kommt der Titeltrack „Sacrifice“ daher. Und damit macht der Silberling genau da weiter, wo es bei „Call to arms“ (2011) aufhörte. Wirkte der Vorgänger teilweise noch zaghaft und vorsichtig, haut die aktuelle Scheibe so richtig rein. Bandchef Biff Byfords Ansage an seine Bandkollegen, sich von alten Klassikern inspirieren zu lassen, ist hier voll und ganz aufgegangen. Das leicht folkloristisch angehauchte, aber enorm stampfende „Made in Belfast“ und das zügige „Warriors of the road“ beispielsweise lassen Alt-Fans in Erinnerungen an die glorreichen Achtziger schwelgen. Aber auch so manch junger Fan wird sich von der Energie dieser Stücke mitreißen lassen. Verglichen mit dem bombastisch anmutenden „Into the Labyrinth“ (2009) wirkt „Sacrifice“ sehr rockig und teilweise schon thrashig. Vorbei die Zeiten von ausladenden Background-Chören und epischen Hymnen. Es heißt bei Saxon wieder „Back to the roots“. Alles klingt sehr erdig und direkt und Parallelen zum Hardrock lassen sich nicht verneinen.
Allerdings muss man auch anmerken, dass dem Album ein wenig die Abwechslung fehlt. Ob man nun das schnörkellose, kraftvolle „Stand up and fight“ oder den stark Accept-lastigen Song „Wheels of Terror“ nimmt. Alle sind für sich genommen starke Songs, die ordentlich rocken und nach vorne gehen. Viel Wiedererkennungspotential bieten die Songs allerdings nicht. Natürlich bleiben dem Hörer aber die immer noch kraftvolle Stimme von Biff und die sehr eingängigen Gitarrensoli von Herrn Paul Quinn im Kopf, mehr aber auch nicht. Und dann wäre da noch die absolut überflüssige Bonus-CD auf der Saxon fünf ihrer Klassiker vergewaltigt haben. Als schlimmste Tat sei hier die Orchesterversion von „Crusader“ genannt, die aber so was von übertrieben kitschig klingt und mit schlechten Synthies vollgestopft ist.
Insgesamt ist „Sacrifice“ sicher eines der stärkeren Saxon-Alben. Die Jungs gehen auf Nummer sicher, versuchen gar nicht erst extrem progressiv zu klingen sondern spielen ihren Schuh runter und liefern ein solides, aber unspektakuläres Heavy Metal-Album ab.
Tracklist:
01. Procession
02. Sacrifice
03. Made in Belfast
04. Warriors of the road
05. Guardians of the Tomb
06. Stand up and fight
07. Walking the steel
08. Night of the wolf
09. Wheels of Terror
10. Standing in the queue
Bonus-CD:
01. Crusader (orchestered version)
02. Just let me rock (re-recorded version)
03. Requiem (acoustic version)
04. Frozen Rainbow (acoustic version)
05. Forever Free (re-recorded version)
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Label: UDR/Militia Guard Music
Genre: Heavy Metal
Releasedate: 2013-03-01
Web: http://www.saxon747.com/
Punkte: 7
Autor: Erle
Saxon – Heavy Metal Thunder – The Movie
Das Lebenswerk von Saxon, einer Band, die viele Spuren im Musikbusiness hinterlassen hat, wurde verfilmt. „Heavy Metal Thunder- The Movie“ reflektiert nicht nur 30 Jahre Bandgeschichte, sondern macht deutlich, dass mit Saxon auch in Zukunft noch zu rechnen ist.
In chronologischer Reihenfolge werden die Anfänge und Startschwierigkeiten, der Zusammenhalt und das Durchhaltevermögen, der unerschütterliche Glaube an den Erfolg und die daraus resultierenden Entscheidungen, die vom Management und der Band getroffen wurden, dokumentiert. Das Mitwirken der Ex-Mitstreiter macht deutlich, dass Rechtsstreitigkeiten und geschäftliche Interessen in den Hintergrund gerückt wurden, um den Stellenwert von Saxon im Heavy Metal zu unterstreichen. Dabei scheuen sie nicht davor zurück, über ihre damaligen und heutigen Gefühle Auskunft zu geben, nachdem sie Saxon verlassen mussten. Interessant ist das Bekenntnis, unbedingt in den USA erfolgreich sein zu wollen. Das ging leider in die Hose, da sich die Band in den 80ern zu sehr von Management und Plattenfirma in künstlerischer Hinsicht bevormunden ließ. Interessante Wortmeldungen kommen von prominente Musikern wie Lars Ulrich von Metallica und Lemmy Kilmister von Motörhead.
Die Doppel-DVD kann mit französischen, englischen und deutschen Untertiteln angesehen werden. Das Hauptmenü ist übersichtlich aufgegliedert. Neben zwei Konzertmitschnitten (einmal aus den 80ern und einmal aus 2008) bieten die DVDs noch eine Dokumentation zu den Aufnahmen vom „Crusader“-Album und der Revival-Tour Motörhead / Saxon, die zusammen 1979 in den USA unterwegs waren. Nicht nur Fans vom alten und/oder neuen Line-up bietet dieser 350-minütiger Film interessante Einblicke, sondern auch für musikinteressierte Rockfans, die noch nicht erkannt haben, welche Rolle Saxon bei der Geburt des New Wave of British Heavy Metal gespielt haben.
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Label: UDR / Militia Guard Music
Genre: Heavy Metal
Releasedate: 2012-12-07
Web: http://www.saxon747.com/
Punkte: 8
Autor: Kutten-Heini
Saxon & Masterplan & Hellfueled
Am Samstag, den 12.Mai 2007, riefen die Götter der New Wave of British Heavy Metal, Saxon, zum letzten Deutschland-Auftritt ihrer The Inner Sanctum Tour 2007 in die Osnabrücker Halle Gartlage.
Ihrem Ruf folgten rund 800 Metalfans, welche teilweise sogar aus dem tiefen Süden angereist kamen..
Unterstützt wurden sie von Hellfueled und Masterplan, die als Vorgruppen ihr Bestes gaben und die Zuschauer auf das britische Urgestein einstimmten.
Beginn war überpünktlich um 19:48 Uhr, als Hellfueled in der noch von Tageslicht erleuchteten Halle loslegten. Wohl aufgrund des Lichts und der daraus resultierenden etwas flauen Stimmung fanden sich zunächst nur knappe 50 Zuschauer in unmittelbarer Nähe zur Bühne ein. Der Rest stand oder saß eher distanziert in der Halle. So war es schade, dass die Beleuchtung der Show nicht gut zur Geltung kam.
Zwischenzeitlich wurde meine Aufmerksamkeit dann abgelenkt, da ich keinen Fotopass bekommen hatte und deshalb durch die Halle turnen musste, um einigermaßen gute Bilder zu erhalten; leider ohne wirklichen Erfolg! Geht halt doch nichts über ´n Foto-Graben…
Das wurde immerhin durch den qualitativ hochwertigen Auftritt und die gute Performance wieder wettgemacht; gespielt wurden in erster Linie Songs des Anfang Mai erschienenen Albums „Memories In Black“.
Die vier Schweden, die sich 1998 zu Hellfueled zusammengeschlossen haben, überzeugten durch ihre gute musikalische Arbeit und eingängige Kompositionen. In jedem Fall hörenswert und vielleicht – bei angemessener Atmosphäre – auch sehr mitreißend.
Zumindest durfte ich´s seit längerer Zeit mal wieder erleben, dass ein Opener hier in Osnabrück auf angemessene und verdienter Weise abgefeiert wurde!
Um 20.10 Uhr ging es in die erste Umbaupause, der Zeitplan war noch sehr gut eingehalten und nach 15 Minuten traten dann Masterplan auf die Bühne, die seit 2006 durch Mike Terrana (ex- Rage) an den Drums unterstützt werden.
Zunächst war auch hier in der Halle relativ wenig los, was sich nach dem Intro jedoch schnell änderte. Generell war die Menge mitgerissener und nun auch näher an der Bühne anzutreffen, wo sich schnell gute Stimmung verbreitete.
Dazu trug unterstützend bei, dass es draußen endlich zu dunkeln begann und man so auch mehr von den Lichteffekten mitbekam. Leider kam dann die Ansage, dass außerhalb das Photograbens keine Photos gemacht werden dürften, weswegen ich mich zwar voll und ganz auf das Konzert konzentrieren konnte, aber leider auch alle Bilder fehlen.
Zunächst fehlte Masterplan etwas die Power, um das Publikum mitzureißen. Das änderte sich allerdings bald, so dass nach dem vierten Song auch der letzte Zuhörer mitgezogen wurde. Die Performance kam überzeugend herüber und das Drumming war überragend, wie man es von einem Mike Terrana auch erwartet. Es wurde auch mal ein längeres Solo hingelegt und rein instrumentelle Parts aufeinander angepasst, so dass man das überragende Riffing, die treibenden Drums, die generell gute Technik der Band und die stimmungsvollen, sphärischen Keys gut heraushören konnte.
Lediglich die Vocals überzeugten mich zunächst nicht, was sich im Verlauf des Auftritts jedoch änderte. Die Performance war, wie oben schon angedeutet, alles andere als statisch und brachte die Spielfreude der Band sehr gut rüber. Am begeisterndsten war jedoch Terrana, der wie ein Tier am rumholzen war und sein ganzes Know-how präsentierte.
Um 21.15 Uhr, nach fast einer Stunde Spielzeit, wurde dann die zweite Umbaupause eingeleitet und die Erwartungen stiegen.
Nach einer halben Stunde und einer somit relativ kurzen Pause hieß es dann „Bühne frei“ für die britischen Metal-Urgesteine von Saxon. In der Halle war es proppenvoll und die Menge ging mit wie nichts Gutes. Präsentiert wurde vor allem die neue CD „The Inner Sanctum“, so dass relativ viele neue Songs zu hören waren. Die Show war super, Herr Byford in Hochstimmung und auf jeden Fall überzeugend, wie es kaum jemand vermag.
Trotz der eher modern angehauchten Setlist fehlten auch Klassiker wie „Princess of The Night“ und „Crusader“ nicht, so dass auch Hörer älterer Semester auf ihre Kosten kamen. In der langen, geilen Zugabenphase kamen dann auch „747“ und „Denim and Leather“ zum Einsatz.
In einem Bereich von rabiat rockigen Stücken bis groovigen Parts war alles dabei, was ein Metaller sich wünschen kann. Saxon zeigten, dass sie noch lange nicht zum Altmetall gehören.
Auch die neuen Stücke überzeugten. Obwohl die Briten 3 Jahre auf ihre neue Scheibe warten ließen, geht ihnen bei den neuen Songs nichts ab, vielmehr wird das gewohnte Niveau gehalten und überzeugend umgesetzt.
Insgesamt konnten uns die fünf Herren mit wuchtigen Drums, famoser, einprägsamer Gitarrenarbeit und mit wie immer geilen Vocals überzeugen. So dass Biff Byford (Gesang), Paul Quinn (Gitarre), Doug Scarratt (Gitarre), Nibbs Carter (Bass) und Nigel Glockler (Schlagzeug) ihren Status als Heroen der NWOBHM ohne Zweifel verteidigen können und auch die nächsten Jahre verteidigen werden. Verweichlicht ist hier jedenfalls nichts und Saxon sind sehenswert wie eh und je!
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Location: Halle Gartlage
Datum: 2007-05-12
Autor: Mandra