Wacken Open Air W:O:A 2017 – 28 Years „Faster Harder Louder“

Auch in diesem Jahr pilgerten wieder Musikfans aus über 80 Nationen der Erde für eine Woche in das beschauliche Dörfchen Wacken zum Wacken Open Air 2017. Wie die Jahre zuvor gab es wieder zahlreiche ausführliche Podcasts des mittlerweile zum W:O:A Maskottchen gewordenen Harry Metal. Auf dem YouTube Channel des Veranstalters (WackenTV, 100.000+ Abonnenten, 25.000.000+ Views) wurde so täglich über den Aufbau und die diesjährigen Neuerungen des Festivals berichtet.

Wacken Open Air 2017 – 28 Years „Faster Harder Louder“

W:O:A Gelände
Wacken Open Air 2017 – W:O:A Gelände

Hierzu zählte unter anderem eine neu verlegte Bierpipeline welche für einen fühlbar nie endenden Strom an Hopfenkaltschale sorgte und zudem den Holy Ground weiter entlasten konnte. Nebenbei wurde auch das komplette Infield für das größte Metal-Festival in Deutschland und auf der ganzen Welt auf links gedreht. So wurden Tonnen von Erde bewegt um das über die Jahre doch sehr uneben gewordene Gelände zu begradigen. Weiter spendierte man dem Infield eine Drainage welche das Oberflächenwasser schnell abfließen lassen sollte. Ob die neue Drainage das halten konnte was sich die Veranstalter vorgestellt haben konnte vorher aufgrund von relativ wenig Regen (Achtung: Norddeutsche Verhältnisse) vermutlich nicht getestet werden, sollte sich aber im Laufe des Festivals herausstellen.

Die Sicherheitsvorkehrungen konnten in diesem Jahr wiederum etwas gelockert werden. So durften der diesjährige Metalbag mit auf das Gelände genommen werden. Ob die Neuerungen alle aufgingen und wie es sonst auf dem 28. W:O:A war erfahrt ihr in unserem Bericht.


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Wacken Open Air, Mittwoch 02.08.2017

Wacken Open Air 2017 - W:O:A Gruppentreffen
Wacken Open Air 2017 – W:O:A Gruppentreffen Credits Foto: deisterpics

Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Vermutlich bedingt durch die Möglichkeit der, erstmals kostenfreien, Frühanreise ab Montag, kamen wir komplett ohne Stau oder stockenden Verkehr gegen Mittag in Wacken an. Wir hatten selten so eine entspannte Anreise wie in diesem Jahr. Auch in den Foren und Gruppen stieß die kostenlose Frühanreise auf positives Feedback. Für 2018 halten die Veranstalter an diesem Konzept zur Lastenverteilung fest. Gute Idee!

Nach Aufbau unseres Lagers verschafften wir uns einen Überblick über das zum Teil neu gestaltete Gelände. Bereits vorher hatte es seitens des Veranstalters die Ankündigung gegeben das die lang gedienten Bühnennamen der Infield-Stages etwas Neuem weichen mussten. Die ehemalige Black Metal Stage wird zur „Faster Stage“, die True Metal Stage zur „Harder Stage“ und die Party Stage zur „Louder Stage“. Von links nach rechts gelesen ergibt dies, wer hätte es erwartet, das Festival Motto „Faster – Harder – Louder“. Trotz dieser Namensänderung ertappten sowohl wir, als auch andere dabei wie immer wieder die alten Bühnen Namen fielen um sich zu orientieren. Es wird vermutlich noch ein paar Jahre dauern bis sich die Änderung auch beim letzten Stammgast des Holy Grounds manifestiert hat.

Auch auf dem Wacken Plaza gab es ebenfalls etwas Neues zu sehen. Neben dem nun schon seit Jahren zum Inventar gehörenden Bullhead City Circus mit der W:E:T Stage und Headbangers Stage gab es in diesem Jahr noch Wrestling Slam Tent (Welcome to the Jungle Zelt). Hierhin wurden die Wrestling Veranstaltungen umgelegt. Weiterhin wurden hier Poetry Slams sowie eine Late Night Show veranstaltet. Erstmals in diesem Jahr gab es zudem das „Metal Yoga“. Nein, kein Scherz. Täglich um 11 Uhr lud Yoga-Lehrerin und Metal-Fan Saskia Thode zum morgendlichen Yoga Training ein. Dem einen mag es Zuviel des Guten sein und unterstreicht das seit Jahren wachsende „drum herum“. Die Besucherzahlen vor Ort sprachen jedoch eine andere Sprache.


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Um 18 Uhr gab es dann ein Gruppentreffen mit der größten Wacken Facebook Fangruppe zu dem “ein paar” Fans erschienen. Es war ein feucht-fröhliches Ereignis mit vielen freudigen Wiedersehen. Im Vorfeld gab es eine Spendenaktion in der Gruppe bei der über 4.200€ zusammengekommen sind. Ein Scheck in Höhe von 500€ wurde beim Treffen dem Verein “Inklusion muss laut sein” überreicht, vom Rest soll einigen Fans der Traum vom Festival ermöglicht werden die es sich finanziell nicht leisten können. Eine super Aktion, die im nächsten Jahr voraussichtlich fortgesetzt wird.

Wacken, Donnerstag 03.08.2017

W:O:A Bühnen
Wacken Open Air 2017 – W:O:A Bühnen

Nach einem kurzen Abstecher ins Dorf ging es auch schnell wieder zurück in Richtung Infield. Wie in jedem Jahr eröffnete die Band Skyline die großen Bühnen und sorgten mit ihren Coversongs sowie Doro Pesch als Gastmusikerin für einen fulminanten Auftakt. Neben Klassikern wie “A Touch of Evil” von Judas Priest, “Welcome to the Jungle” von Guns N‘ Roses, “The Trooper” von Iron Maiden oder “Here I Go Again” von Whitesnake durfte natürlich auch die Wacken Hymne We Are the Metalheads gesungen von Doro Pesch natürlich nicht fehlen. Skyline gehört neben den jährlich auf der Beergarden Stage auftretenden Wacken Firefighters zum Standardprogramm eines jeden Metalheads.

Nach einem kurzen Switch Over rüber zur Harder Stage ging es auch gleich weiter mit Ross The Boss. Im Rahmen ihrer „The Discipline of Steel“ World Tour 2017 machte die Band des ehemaligen Manowar-Gitarristen Ross Friedman auch in Wacken Halt und versorgten die mittlerweile angeheizte Meute mit vielen Manowar Klassikern.

Danach ging es Schlag auf Schlag weiter. Europe machten sich auf der Faster Stage schon bereit für ihren Auftritt. Hatten sie auf dem Wacken 2015 noch auf einer kleineren Bühne performt zog es sie in diesem Jahr wieder auf die große Bühne. Neben Songs wie Rock the “Night und War of Kings” durfte selbstverständlich auch “The Final Countdown” nicht fehlen. Vermutlich der Song für den die Band den meisten Hörern bekannt sein dürfte. Dennoch sind Europe immer einen Besuch wert. Nicht nur „um sie mal gesehen zu haben“.

Nächster Halt der „Night to Remember“, wie die Veranstalter den Donnerstag nennen, war der Auftritt von Status Quo auf der Faster Stage. Zwar wähnt man die glanzvollen Jahre der Band schon in den Büchern, dennoch schallten selbstverständlich Klassiker wie „In the Army Now“ oder „Rockin‘ All Over The World“ in Gruppen Chören über den Acker. Zum Abschluss oben drauf gab es dann noch das Chuck Berry Cover “Bye Bye Johnny” (R.I.P. Rick Parfitt).

Im Vorfeld groß angekündigt wurde auch der Orchestra-Gig der Band Accept. Moment mal? Accept mit Orchester? Funktioniert das überhaupt? Um das herauszufinden musste man sich jedoch ein wenig gedulden, da der erste Teil des Auftritts mehr einer der klassischen Accept Auftritte war wie man sie seit Jahren kennt. Gefühlt sprang trotz Songs wie “Restless and Wild” oder “Final Journey” der Funke auf das Publikum nicht wirklich über. Vermutlich warteten alle auf das Czech National Symphony Orchestra a.k.a. Headbangers Symphony welches sich schon bereit machte. Jedoch wurde es auch im zweiten Abschnitt, bei dem es sich mehr um ein Soloprojekt von Wolf Hoffmann handelt, nicht wirklich besser. Zeit um sich besser mal ein Bier zu holen bevor es mit der “Symphonie Nr. 40 in G” des Wolfgang Amadeus Mozart wieder bergauf ging. Danach heizten dann Accept zusammen mit dem Orchester der Menge dann mit “Princess of the Dawn” gewaltig ein. Endlich kam wieder etwas mehr Bewegung aufs Feld welches mittlerweile schon von einem Grasgrün in Matschbraun umgegraben wurde. Es folgten einige Songs der neueren Alben mit Mark Tornillo welche irgendwie nicht recht zum Orchester passen wollten aber gern mitgenommen wurden. Der Auftritt endete mit dem Song, wie sollte es anders sein, “Balls To The Wall”. Mich lässt der Auftritt mit einem großen Fragezeichen im Gesicht zurück, hätte man sich das Orchester doch eigentlich sparen können. Aber sei es drum. Das scheint irgendwie In zu sein. Vielleicht hat es aber dem Großteil der Zuhörer gefallen und ich befinde mich in der Minderheit. Das muss jeder selbst wissen.

Dunkelheit legte sich über das Holy Wacken Land. Dem sollten die Jungs von Volbeat jedoch Einhalt gebieten und den krönenden Abschluss des ersten offiziellen Festival-Tages zelebrieren. Zwar war der Auftritt trotz vorher angekündigter Verlängerung der Setlist kürzer als der von Accept, aber das machten die Dänen um Frontmann Michael Schøn Poulsen mit einem Kracher nach dem nächsten mehr als wett. Den Anfang machte der erste Song „The Devil’s Bleeding Crown“ aus dem letzten Album „Seal The Deal & Let’s Boogie“. Generell konzentrierte sich die Band mehr auf ihr aktuelles Werk was absolut okay war. Natürlich durften auch überragende „Klassiker“ wie “Lola Montez”, “Doc Holliday”, “Fallen” oder schnellere Nummern (falls man bei Volbeat überhaupt von langsamen Nummern sprechen kann) wie “Hallelujah Goat” oder “Evelyn” nicht fehlen. Bei letzterem durfte natürlich Barney von Napalm Death nicht fehlen. Einer der Männer die Michael Poulsen überhaupt zur Musik gebracht haben. In Gedenken an die verstorbenen Sänger Chris Cornell (Soundgarden, Audioslave) und Chester Bennington (Linkin Park) spielte die Band im letzten Drittel den passenden Song „Goodbye Forever“. Insgesamt ein mehr als grandioser Auftritt der Dänen. Untermalt von einem bunten Strauß an Pyrotechnik ein absolut mehr als würdiger Abschluss des ersten Festivaltags.

Wacken Open Air, Freitag 04.08.2017

Wacken Open Air 2017 - W:O:A - Marilyn Manson
Wacken Open Air 2017 – W:O:A – Marilyn Manson

Wir waren noch gar nicht so richtig aus unseren Zelten gekrochen da legte Chris Boltendahl mit seinen Jungs von Grave Digger los als obs kein Morgen gibt. Dank “Killing Time” und “The Dark of the Sun” waren wir sofort hellwach und dank der fleißigen Bierläufer auch schnell auf Betriebstemperatur. Nach weiteren Hits wie “The Ballad of Mary (Queen of Scots)”, “Excalibur” sowie dem obligatorischen Kracher “Rebellion (The Clans are Marching)” wurden wir nach gut einer Stunde mit einem “Heavy Metal Breakdown” in den Nachmittag entlassen.

Schnell rüber zur “Faster” Stage um einen guten Platz bei Sonata Arctica zu erwischen, die direkt im Anschluss die super Stimmung übernommen haben. Mit ein paar neueren Songs wie “Closer to an Animal” und “The Wolves die young” legten die Finnen los um sich dann den beliebten Klassikern “Full Moon” oder auch “Paid in Full” zu widmen bevor es mit “Tallulah” zu ruhigeren Klängen auf dem Holy Ground kommt. Mit “Life” und “Don’t say a Word” inkl. Vodka Outro (Was sonst braucht ein Finne nach dem Konzert?) beendet Tony Kakko das Konzert, nicht ohne sich noch bei den Fans zu bedanken, die dafür sorgen dass handgemachte Musik lebendig bleibt.

Und wieder zurück zur “Harder” Stage auf der die Narren um Alea den Bescheidenen von Saltatio Mortis bereits auf Ihre alten und vermutlich neuen Fans warten. Die Mischung aus Mittelalter-Rock und politischen Texten hat der Band in den letzten Jahren einigen Erfolg verschafft. Zwar heißt es im ersten Song “Früher war alles Besser”, dennoch gab es überwiegend Songs der letzten Alben auf die Ohren und jede Menge Feuersäulen wie sie selbst “Prometheus” nicht schöner entzünden könnte für die Augen. “Wo sind die Clowns?” ist wohl eher eine rhetorische Frage wenn man sich im Publikum genauer umschaut. Und auch wenn es erst August ist heißt und Alea freudig “Willkommen in der Weihnachtszeit”. Schlag auf Schlag geht es weiter bis zum furiosen Finale aus “Spielmannsschwur” und “Spiel mit dem Feuer” bei dem auch dem letzten klar sein sollte warum die “SaMos” zu Recht auf der Hauptbühne stehen!

Nach kurzer Essenspause (Barbarenspieß!!) ging es wieder vor die “Harder” Stage um den klassischen Klängen von Apocalyptica zu lauschen, deren Set sich dieses Mal auf Metallica Cover beschränkte, mit denen alles vor 20 Jahren began. Bei der Hit Dichte war es eigentlich egal welches Stück gespielt wurde, ob “Enter Sandman”, “Master of Puppets” oder “Nothing Else Matters”, die Menge sang jeden Song lauthals mit, als wäre James Hetfield persönlich auf der Bühne. Zwischendurch erschienen noch einige ehemalige Mitglieder der Band, was besonders den Hardcore Fans gefiel, die gefühlt noch etwas lauter sangen als zuvor. Die abschließenden “Battery”, “Seek & Destroy”, sowie das mächtige “One” ließen den Holy Ground nochmal so richtig erbeben bevor die Bühne unter großem Jubel wieder verlassen wurde. Richtig fett abgeliefert!

Als nächstes war “Schockrocker” (wie die Medien ihn gern betiteln) Marilyn Manson an der Reihe. Wer ihn kennt (und schon einmal live gesehen hat), weiß, dass seine Auftritte in der Qualität von gut bis absolut unterste Schiene reichen. Daher waren wir gespannt ob heute einer seiner besseren Tage war. Also ab zur “Faster-Stage” für ein kleines bisschen Horrorshow. Aber zuerst hieß es Warten. Ein fast fünfzehn minütiges Intro mit so viel Nebel wie es vermutlich alle anderen Bands zusammen auf dem gesamten W:O:A nicht in drei Tagen Festival verpulvert hätten schallte sich über den Acker. Der so 1:15 Stunden lange wurde damit netto auf eine Länge von 60 Minuten verkürzt. Dann endlich startete das Set mit “Revelation #12” gefolgt von “This Is The New Shit”. Dennoch kam das Publikum nicht in fahrt. Und das merkte auch Manson, denn seine Laune vermiesen den Zuhörern den Spaß noch weiter. Auch weitere Hits wie “No Reflection”, The Beautiful People” oder das Cover von “Sweet Dreams” konnte dies nicht ändern. Selbst mehrere Outfitwechsel sowie ein Auftritt auf “langen Beinen” in Form von Stelzen brachte die Crowd nicht wieder in fahrt. Es wirkte wie ein letzter, verzweifelter Versuch mit dem Angebot das einer seiner (vermutlich) weiblichen Groupies oben ohne über die Bühne hüpfen sollte wenn das Publikum doch endlich mal in Feierlaune käme. Aber Pustekuchen. Zurück bleibt ein mittlerweile immer lerer gewordener Acker und viel Kritik. An der Show selbst wird es eher weniger gelegen haben, sondern an dem lieblos hingeklatschten Auftritt Mansons. Aber so ist es eben mit einem Schockrocker. Er polarisiert. Es war einer seiner, sagen wir mal besseren Auftritte, da ich persönlich schon weitaus schlechteres gesehen habe. Aber auch dieses Mal hat er mindestens 3 Mics zerstört und dem Tonmann vermutlich den letzten Nerv geraubt.

Wacken, Samstag 05.08.2017

Wacken Open Air 2017 - W:O:A - Amon Amarth
Wacken Open Air 2017 – W:O:A – Amon Amarth

Nach einem erneuten Abstecher ins Dorf inkl. Stärkung bei der Wacken Brauerei “Beer of the Gods” machten wir uns auf den Weg zur “Faster” Stage pünktlich zu Powerwolf. Attila Dorn und seine Wölfe zelebrierten hier ihre “einzig Wahre Heavy Metal Messe” und die Wackenjünger lauschten andächtig. Mit bekannt zotigen Ansagen und Mitsingeinlagen wurde ein meiner Meinung nach Best of aller Alben gespielt. Angefangen mit “Blessed & Possessed” über “Amen & Attack” und “Resurrection by Erection” bis “We drink your Blood” blieben keine Wünsche offen. Nächstes Mal gerne zu späterer Stunde im Dunkeln!

Was folgte war ein Mann der mit seiner Bühnenshow und Präsenz den Tag zur Nacht macht:
Alice Cooper! Nach 3 Jahren ließ er es sich nicht nehmen im Rahmen seiner “Spend the Night with Alice Cooper” Tour auch in Wacken einen Stop einzulegen. Nach über 50 Jahren im Geschäft konnte er aus einer gewaltigen Anzahl an Songs wählen und auch seine aktuelle Scheibe “Paranormal” konnte Fans und Kritiker wieder einmal überzeugen. Mit “Brutal Planet” und “No more Mr. Nice Guy” wurde direkt und ohne große Ansagen losgelegt um dann mit “Poison” die Stimmung auf den Höhepunkt zu bringen. Die bereits vom letzten Auftritt bekannten Showeinlagen inkl. Zombiekrankenschwester und Guillotine machten auch beim erneuten Zuschauen Spaß und auch die neueren Songs wie “Paranoiac Personality” wurden vom Publikum dankbar angenommen. Das Ende der Show wurde mit “I’m Eighteen” sowie dem Klassiker “School’s Out” eingeläutet und mit der überraschenden Zugabe “Ace of Spades” von Motörhead beendet.

Ein schöner Übergang zur nun folgenden Videoaufzeichnung vom Motörhead Cover zu David Bowies “Heroes”. Gleich zweimal durfte die versammelte Masse das Lied zu geballter Faust gen Himmel singen und Lemmy hoffentlich ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Was nun folgte war die geballte Wikinger Power von Amon Amarth die inmitten riesiger Feuersäulen direkt Vollgas gaben mit “The Pursuit of Vikings”, “As Loke Falls” und “First Kill”.

So muss ein Konzert losgehen! Wäre der Boden nicht so schlammig gewesen (hat jemand Drainage gesagt?) wären Mosh- und Circlepit wohl ein wenig größer geworden. Zu “The Way of the Vikings” kamen dann das erste Mal ein paar sich duellierende Wikinger auf die Bühne, die nicht die letzten Gäste sein durften. Weitere Gäste waren Flammen, Feuersäulen und auch ein paar Feuerbälle, passend zu “Death in Fire” und “War of the Gods” brannte die Bühne! Gewaltige Trinkhörner zum Anstoßen wurden erhoben zu “Raise Your Horns” bevor Doro Pesch als Gastsängerin zu “A Dream that cannot be” erschien. Sehr schönes Duett der beiden und auch wenn man sich nicht vorstellen kann, dass die beiden Stimmen harmonieren, sie tun es! Als Rausschmeißer dann noch “Twilight of the Thunder God”, Wikingerherz was willst du mehr? Ganz großes Kino!

Selbiges erwartete uns als nächstes auf der “Harder” Stage von Tobias Sammet’s Avantasia. Inmitten eines an eine alte Ruine erinnernden Bühnenaufbaus erschienen zu atmospärischer Lichtshow nach und nach immer mehr bekannte Gastsänger sowie das feste Ensemble der Metal Opera. Nach dem sicherlich auch Mama und Oma dank ESC bekannten Opener “Mystery of a Blood Red Rose” kam der stimmgewaltige Norweger Jørn Lande erstmals zu “The Scarecrow” auf die Bühne. Bob Catley, Eric Martin und Geoff Tate sollten folgen. Mit gewohnt langen und mehr oder weniger komischen Ansagen führte Tobi durch den Abend, dem Saarbrücker Publikum schien es aber gefallen zu haben 😉

Mit “Farewell” verwandelte Amanda Somerville das Publikum in ein riesiges Händemeer, sehr schön anzusehen bis in die letzten Reihen! Die weiteren üblichen Verdächtigen der letzten 2 Jahre Avantasia wurden gespielt, “Shelter from the Rain”, “Promised Land” und das großartige “Let the Storm Descend Upon You”. Noch ein kurzer Diss an die wartenden Kreator Fans (“Mille ist mein Freund, aber….”) und das große Finale “Sign of the Cross / The Seven Angels” wurde abgefeuert. Kein besonderer aber ein solider Auftritt, der sich in ein paar Jahren gerne wiederholen darf.

Wacken, Sonntag 06.08.2017

Wacken Open Air 2017 - W:O:A - Hirsch
Wacken Open Air 2017 – W:O:A – Hirsch

Um dem Abreise-Stau zu entgehen machten wir uns direkt nach Avantasia auf den Weg und kamen so mit relativ kurzen Verzögerungen durch den Hamburger Baustellen Dschungel. Auch in diesem Jahr war es ein friedliches Festival voller Highlights, das vielen Besuchern scheinbar Lust auf das nächste Jahr gemacht hat, denn der Vorverkauf läuft erneut ausgezeichnet. Als verbesserungswürdig hat sich leider die Drainage gezeigt, denn auch wenn viel Geld und Arbeit in den Holy Ground gesteckt wurde, war er trotz weniger Regenfälle zur Festivalzeit (in den Tagen zuvor allerdings deutlich mehr) eine einzige Schlamm- und Matschfläche wie in den Jahren davor. Die mobilen Straßen vom Festivalgelände in Richtung Zeltplätze waren allerdings top!

Ähnlich wie im vergangenen Jahr das bargeldlose Zahlen, das in diesem Jahr eingeführt wurde, gab es im VIP-/Pressebereich erneut einen Test. Dieses Mal wurde das Bierzapfsystem von Bottoms Up vorgestellt und getestet. Hierbei wird das Bier bargeldlos mit der neuen Eintrittskarte oder einem “aufgeladenen” Becher bezahlt und dann selbstständig von unten in spezielle Becher gefüllt. In Kombination mit der neuen Bierpipeline, die hervorragend funktioniert, wird das Bier wohl noch schneller in unsere durstigen Kehlen fließen! Freuen wir uns also auf 2018 wenn es wieder heißt: See you in Wacken! Rain or Shine!

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Wackenbericht für Metaller.de von Daniel Johann-Krone und Mario Schallenberg

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